





So läuft eine Hochzeitsreportage ab – von der Vorbereitung bis zur Feier
Der Vibe ist entscheidend. Wenn ihr euch den Tag über beobachtet oder aus anderen Gründen nicht wohl fühlt, bringt es auch nicht viel, wenn ihr am Ende tolle Bilder habt. Das Ziel ist ja, einen schönen Tag zu dokumentieren und davon tolle Bilder zu haben.
Es soll sich nicht wie ein stressiger und harter Arbeitstag anfühlen an dessen Ende dann beeindruckende Bilder stehen, die man sich hart erarbeitet hat.
Davon abgesehen ist es aber auch schwer, beeindruckende Bilder zu bekommen, wenn sie unter Stress entstanden sind. Den meisten Menschen wird man den Stress ansehen, sofern sie nicht geübt sind, unter Druck entspannt wirkende Posen abzuspulen. In der Regel ist das die Aufgabe eines professionellen Models.
Es ist natürlich durchaus ein bischen subjektiv, aber wenn ihr mich fragt, sollte eine Hochzeitsreportage nicht bedeuten, dass ihr einen minutiösen Foto-Marathon übersteht. Es ist natürlich strukturiert, aber es bleibt eine Reportage. Es gibt einen Rahmen, aber der Inhalt ist nicht, wie bei dem kommerziellen Shooting einer werbe-Kampagne klar vorgegeben, sondern ergibt sich durch euer natürliches Miteinander. Denn die meisten Paare wollen Fotos von sich und dem, was sie als Paar ausmacht. Das bedeutet, dass ihr den Tag so erleben könnt, wie er wirklich war – und dass dabei ehrliche Erinnerungen entstehen, die bleiben.


Wenn ihr einen Kampagnen-Look ablichten wollt, bucht euch niemanden, der gut Reportagen shootet und sich ggf. sogar darauf spezialisiert hat. Der Ablauf einer Kampagne ist streng getaktet und minutiös vorgegeben. Man kennt das Ergebnis mehr oder weniger im Vorfeld, dementsprechend wird mit spezieller Beleuchtung gearbeitet, damit das Ergebnis nicht vom variablen Sonnenlicht abhängt und der Look spezifisch ist.
Natürlich wird auch die Reportage vorbereitet und folgt auf organische Art der Planung des Tages. Das kann zum Beispiel so aussehen:
Getting Ready: kleine Details, Vorfreude, Nervosität – der Tag beginnt schon vor der Trauung
Für mich beginnt eine Hochzeitsreportage meist nicht erst mit dem Einzug oder dem Ja-Wort. Oft bin ich schon beim Ankleiden, beim Schminken und beim Anstoßen mit den Trauzeugen dabei. Also in den stillen Momenten vor dem großen Auftritt, dort wo die Aufregung langsam spürbar wird.
Das „Getting Ready“ zeigt nicht nur Details wie Kleid, Ringe oder Accessoires – es erzählt vor allem die Geschichte eurer Vorfreude. Wer ist dabei? Wer hilft beim Anziehen? Welche Blicke werden gewechselt, welche kleinen Gesten geschehen ganz nebenbei? Es ist für mich ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig es ist, gefühlvoll und leise im Hintergrund zu bleiben, da es oft sehr intim und privat ist.
Es gibt keine Regie, oder großen Anweisungen – höchstens ein Tipp, wenn das Licht besser an einer anderen Stelle ist. Der Rest passiert von selbst. Genau darin liegt die Schönheit: Ihr müsst nicht funktionieren, sondern könnt einfach ihr selbst sein gebt den Takt vor, und ich folge.


Die Trauung – Emotionen im Mittelpunkt
Die Trauung ist der Moment, auf den alles hinführt. Für viele ist es das Herzstück des Tages – und genau das darf man auch in den Bildern spüren.
Nochmal: Wir fangen hier keine Hochglanz-Kampagne ein, sondern die Wahrheit: den nervösen Blick kurz vor dem Einzug, das erste Lächeln beim Aufeinandertreffen, Tränen, die manchmal schneller kommen als gedacht.
Natürlich gibt es die „klassischen“ Motive: den Ringtausch, den Kuss, den Auszug. Aber die Magie liegt oft im Dazwischen, der Hand, die sich vorsichtig zur anderen schiebt, im Blick zur besten Freundin in der ersten Reihe oder im Schmunzeln, wenn etwas Ungeplantes passiert. Diese Momente sind unbezahlbar, eben weil sie nicht gestellt sind.
Gruppenfotos & kleine Pausen
Viele Paare fürchten diesen Teil, weil Gruppenfotos schnell stressig werden können. Aber es geht auch anders und kann sehr viel Spaß machen. Auch hier ist es wichtig, dass es eine Connection gibt. Ein/e guter Fotograf/in kann auch große Gruppen führen und koordinieren.
Für mich persönlich bedeutet ein Gruppenfoto nicht, dass alle steif nebeneinander stehen müssen. Wir versuchen es auch hier hier leicht und unkompliziert zu machen – klar, einmal „alle bitte zusammen“, aber auch Varianten, die sich natürlicher anfühlen. Mit Eltern, Trauzeugen, Oma & Opa. Manche Paare und Gruppen sind etwas verrückter, und haben Lust etwas auszuprobieren, andere wollen den Part einfach abhaken. Auch dafür braucht es Connection und Gespür, sonst kann es schnell nerven.
Denn niemand hat Lust, eine Stunde lang in der Sonne zu stehen und Namen aufzurufen. Deshalb planen wir Gruppenbilder bewusst so, dass sie Teil des Tages sind, aber nicht den Fluss unterbrechen.

Das Paarshooting – ein Moment nur für euch
Viele glauben, ein Paarshooting müsse eine riesige Inszenierung sein. Tatsächlich reichen oft schon 15, 20 Minuten. Ein kurzer Spaziergang, ein Ort mit schönem Licht, ein Augenblick, in dem ihr durchatmen könnt: lachen, reden, mal kurz still sein, euch ansehen. Die Bilder entstehen daraus – aus eurem Zusammensein, nicht aus Posen.
Aber wenn ihr ein Pferd, Fackeln, Vintage-Vibe, eine Boho-Note, oder einen Oldtimer wollt, ist der an dieser Stelle tatsächlich sehr gut plaziert, vor allem wenn der Übergang entspannt ist und schon Bilder auf dem Weg dorthin im Kasten sind. Ihr seid kurz raus aus dem Trubel, seid meist lockerer habt mehr Frei- und Spielraum. Wenn ihr diesen Part im Vorfeld besprecht und plant, könnt ihr hier gut die Posen auspacken.
Aber immer so, dass es zu euch passt und echt bleibt.
Die Feier – Geschichten im Hintergrund
Wenn die Zeremonie vorbei ist, beginnt es an zu Flirren. Gäste reden, Kinder toben, Musik läuft, Gläser klingen. Für uns ist das die schönste Phase, weil hier Geschichten passieren, die niemand plant.Die beste Rede, die peinlichste Tanzeinlage, die stille Umarmung am Rand – all das gehört genauso zur Reportage wie der Kuss am Altar. Hier halten wir fest, was eure Hochzeit einzigartig macht. Ich verschwinde ein bisschen in der Menge, aber bin immer präsent, wenn es drauf ankommt.
Fazit – Warum der Ablauf wichtig ist
Eine Hochzeitsreportage ist kein Fotoprogramm, das man abhaken muss. Es ist ein Erzählen eures Tages. Vom ersten Kaffee am Morgen bis zur letzten Umarmung in der Nacht.
Es geht mir nicht darum, dass ihr auf jedem Bild „perfekt“ aussieht. Es geht darum, dass ihr die Fotos in 20 Jahren anschaut und sagt: „Ja, genau so war es. Genau so haben wir uns gefühlt. Und genau das zeichnet eine gute Reportage aus. Sie fängt eben diese Momente ein. Das ist oft schwieriger, als Posen abzulichten, denn Posen kann man halten, ein Moment ist oft einmalig und geht vorbei. Und trotzdem soll es natürlich nicht nach iPhne Schnapsschu aussehen. Das ist die Kunst, genau das macht es für mich aus. Und genau das merkt und versteht man erst oft, wenn man sich die eigenen Bilder anschaut und enttäuscht ist, weil vielleicht doch etwas fehlt, was man vorher nicht in Worte fassen konnte.
Genau das ist mein Ziel: ehrliche, lebendige Erinnerungen festzuhalten, ohne dass ihr euch dafür verbiegen müsst.