Welche Hochzeitsfotos wollt ihr haben?


In diesem Beitrag zeige ich euch, welche Bilder euch später wirklich berühren. Und warum es sich lohnt, schon vor der Hochzeit ehrlich über eure Wünsche zu sprechen. Ihr erfahrt hoffentlich, wie ihr es schafft, Bilder einfangen zu lassen, auf denen etwas bleibt und auch, was ihr tun könnt, damit ihr später nicht irgendetwas vermisst. Denn eine der wichtigsten Fragen im Zusammenhang eurer Hochzeitsfotos ist die Frage, was ihr eigentlich wirklich haben wollt. Klar ist: Alle sollen gut aussehen und Sonnenschein wäre toll.

Aber: Das Lächeln des frischen Ehepaars einfangen, kriegt fast jede*r hin. Ein Portrait einzufangen, dass in dieser Form nie wieder kommt ist anspruchsvoller. Dafür braucht man etwas Fingerspitzengefühl – und Erfahrung. Um fühlen zu können, und hier und da zu wissen, dass sich gerade etwas anbahnt. Auch für die Momente und die Gefühle drumherum, davor und dazwischen. Und fotografieren wir für Instagram? Für die Schwiegermutter? Oder für die Kollegen und Kolleginnen? Wollt ihr diese perfekten, cleanen Bilder, die aussehen wie aus einem Katalog und auf denen immer alles sitzt? Oder wollt ihr Bilder, auf denen ihr euch erkennt? Portraits von denen ihr später denkt: Ja, genau so hat es sich angefühlt. Genau so waren wir.
„Ein gutes Foto zeigt nicht,
wie etwas aussah,
sondern, wie es sich
angefühlt hat.
Es ist also der Versuch,
dem Moment eine Seele zu
geben, damit er bleibt,
wenn alles andere vergeht.“

Vielleicht ist da dann auch ein bisschen Chaos. Ja, manchmal kann das vorkommen. Aber eben auch natürlich ein bisschen Gänsehaut. Und das Funkeln, das sich später nicht mehr nachstellen lässt. Und darum geht es. Denn in jedem Fall wollt ihr Erinnerungen, die bleiben. Viele Paare zeigen mir natürlich Pinterest-Boards oder Insta-Favoriten. Und das ist völlig okay, denn Inspiration kann natürlich sehr hilfreich . Aber manchmal wird im Austausch über die Bilder klar: es ist nicht so einfach auf den Punkt zu bringen, was man eigentlich möchte.

Zwische Inszenierung und Erinnerung kann es dann sehr spannend werden.
Es gibt keine „falsche“ Antwort. Manche Menschen lieben klare Posen, perfekt abgestimmte Outfits und epische Sonnenuntergänge. Es ist nur eine riesen Enttäuschung, wenn euch am Ende auffällt, dass ihr das gar nicht haben wolltet, oder ein kleiner besonderer Moment fehlt, weil der Fokus ganz woanders lag. Und auch da: Die meisten bekommen das Bild von der kleinen oder den großen Tränen beim Ehegelübde, aber auch vom verwuschelten Tanz mit Oma oder vom Patenkind, das sich unter dem Buffet-Tisch versteckt?
Und ganz ehrlich: Am schönsten wird es, wenn echte Nähe und gute Lichtstimmung zusammenkommen. Wenn wir nicht nur sehen, wie es aussah, sondern es in den Bildern spüren können. Stellt euch deswegen vielleicht nicht nur die Frage: Wie sollen wir aussehen? Stellt euch also unbedingt auch die Frage: Was wollen wir fühlen, wenn wir die Bilder in 20 Jahren anschauen? Sucht euch jemanden, der nicht nur Fotografie kann, sondern der auch eure Geschichte lesen, verstehen und bildlich transportieren kann. Jemanden, der wartet, fühlt und präsent ist und ihr trotzdem vergesst, dass ihr und eure Gäste gerade fotografiert werdet.

Zusammengefasst bedeutet das:
1. Das Wichtigste:
– Frage stellen: Was bleibt, was verblasst?
2. Was oft gewünscht wird (aber später kaum angeschaut wird)
– Instagram-taugliche Posen
– Pinterest-Trends
– Detailfotos ohne Bezug
3. Was wirklich berührt
– Der Blick der Oma
– Das Loslachen in der Umarmung
– Kinder, die tanzen
– Euer erster Blick nach der Trauung
4. Gestellt vs. eingefangen: Der feine Unterschied
– Authentizität lässt sich nicht inszenieren
– Gute Reportage = präsent & unsichtbar zugleich
5. Fragen, die ihr euch stellen solltet
– Was wollt ihr erinnern?
– Was dürfen andere sehen – und was wollt ihr für euch?
– Was fühlt sich echt an?
6. Fazit: Die besten Hochzeitsfotos entstehen zwischen den Momenten
💬 „Viele Paare wissen vor der Hochzeit gar nicht, welche Art von Fotos sie später wirklich berühren werden.“
Instagram hat einen eigenen Stil geprägt: clean, hell, minimalistisch.
Die Braut steht allein auf einem Feld. Der Bräutigam dreht sich im perfekten Licht.
Es sieht fantastisch aus – aber manchmal auch generisch. Austauschbar.
Klar, inszenierte Bilder haben ihre Berechtigung.
Aber manchmal stehen Leute da wie in einer IKEA-Katalogszene: alle schauen in dieselbe Richtung, keiner spricht.
Was kann fehlen?
Echtheit. Interaktion. Zwischenmenschliches.
Die Frage ist nicht, ob das Bild perfekt ist.
Die Frage ist, ob ihr es spürt, wenn ihr es später anschaut.
Was bleibt am Ende wirklich?
Die meisten Menschen erinnern sich nicht an das Bild, auf dem sie am schönsten aussahen, sondern an das, auf dem sie am meisten gelacht haben.
Oder das, auf dem sie weinen.
Oder das, auf dem die Tante im Hintergrund still ihre Hand auf die Schulter legt. Diese Momente sind nicht „Content“. Worum geht’s euch also wirklich?
Wenn ihr euch fragt, welche Fotos ihr wollt, dann fragt euch das:
• Wollt ihr Bilder, die „gut ankommen“ – oder die euch festhalten?
• Sollen sie glatt sein – oder lebendig?
• Wollt ihr eine Version eurer Hochzeit – oder Bilder eurer?